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Der Brockenwicht: Seite 52

»Sie waren ja auch nie als Taschenlampe konzipiert«, entgegnete der Sportler. »Es ist eher als Beleuchtung für den Notfall gedacht.«

»Wir sind hier in Not! Und? Außerdem: Ich hatte bis zuletzt auch keinen Empfang, seitdem es dunkel geworden ist. Dabei ist der Sendemast gleich hier oben, keinen Kilometer entfernt! In Sichtweite sozusagen. Wozu bezahlt man einen Haufen Geld, wenn die Dinger nicht funktionieren, falls man sie braucht. Besonders billig sind sie ja nicht! Und zum anderen, die machen aus uns allen bald gläserne Bürger, die auf Schritt und Tritt kontrolliert und manipuliert werden können!«

Die Freundin von Markus pflichtete ihm bei: »Ja, da hamse recht…«

»Sie übertreiben ein bisschen, glaube ich«, erwiderte der Profiwanderer. »Sie können ja in den Einstellungen bestimmte Funktionen deaktivieren!«

»Als ob die sich drum scheren, was ich deaktiviere!«, hagelte es weiterhin Kritik von den Lippen des pessimistisch gesinnten Herrn. »Erst neulich, als ich eine Runde um den Gipfel machte, bevor wir in diesen Schlamassel hineingeraten sind, da bekomme ich doch tatsächlich eine Benachrichtigung: ›Wenn Sie noch etwas Interessantes auf dem Brocken erleben möchten, drücken Sie auf die Nachricht und folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm‹, oder so ähnlich! Ich habe keinen darum gebeten! Und mit welchem Recht spionieren sie mir nach, wo ich bin? Die Ortungsdienste und Benachrichtigungen sind bei mir abgeschaltet! Dummerweise habe ich mich noch auf das Ganze eingelassen und wurde vom Rundweg abseits in den Wald geführt. Was ist dabei herausgekommen? Es wurde plötzlich dunkel, nass und kalt, der Empfang war weg und der Akku leer. Ich habe mich verlaufen und irrte durch den unheimlichen Wald, bis ich das Lagerfeuer gesehen habe. Was sagen Sie dazu?«

Er wartete angriffslustig auf die Antwort seines Streitgegners, als die junge Frau nachdenklich bemerkte: »Komisch, ich hab och … so eene Nachricht bekommen.«

»Ich auch … Wir haben beide die gleiche Meldung bekommen«, bestätigte Markus ihre Aussage.

Alle Blicke richteten sich auf den Sportler.

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Des Teufels Steg - Wenn sich die Pforte schließt

Des Teufels Steg - Wenn sich die Pforte schließt

Roman von Nikolaus Warkentin
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»Okay …« Er hielt inne, ehe er weitersprach. »Ja, so was habe ich auch bekommen. Aber was beweist es schon?«

»Dass die Dinger der letzte Dreck sind, als Allererstes!«, frohlockte der Griesgrämige. »Und wie es sich herausstellt, sind wir …«

Er zögerte und Markus fand für ihn das richtige Wort: »Wir sind alle Teil irgendeiner Verschwörung geworden, oder?«

»Hör uff. Es is och schon gruslich genuch!«, fiel ihm seine Freundin ins Wort und sah sich dann verängstigt um.

Alle schwiegen bedrückt. Die Geschichte wurde immer spannender. Ich hatte da so meine Vermutungen zu der merkwürdigen Aufforderung auf den Smartphones, aber ich traute mich noch nicht, sie auszusprechen, so grotesk kamen sie mir vor.

Ich fragte: »Wenn ich es richtig verstehe, Sie waren alle auf dem Gipfel und haben zur gleichen Zeit eine Nachricht bekommen mit der Aufforderung, sich an einen bestimmten Ort zu begeben, und sind der Aufforderung gefolgt? Richtig? Kurz darauf ist es Nacht geworden, die Handys haben versagt und Sie sind alle mehr oder weniger zu diesem Lagerfeuer gelotst worden?«

»Wenn Sie so fragen, ja …«, antwortete der pragmatische Sportler für alle. »Aber ich weiß nicht, ob wir alle gleichzeitig informiert wurden, wir können es im Moment auch nicht überprüfen. Fest steht, dass wir uns im fraglichen Zeitraum alle auf dem Berg befanden.«

»Was heißt es?«, fragte ich.

»Na ja, ganz einfach: Wir sind alle mit demselben Zug der Brockenbahn zum Gipfel gefahren und sind auch logischerweise alle gleichzeitig dort angekommen. Das ist die einzige Möglichkeit, wann wir alle zur gleichen Zeit oben sein konnten und wie ich das verstehe, bekam am Bahnhof noch keiner irgendwelche Messages. Ich habe den Gipfel gleich wieder verlassen, er war nicht das Ziel meines Ausfluges. Ich musste die Brockenstraße hinunter zum Hexenstieg. Da wollte ich heute bis nach Osterrode entlangwandern. Und kaum hatte ich den Gipfelrundweg passiert, piepste schon mein Handy.«

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Der Brockenwicht von Nikolaus Warkentin

Kurzinhalt

Die Welt des Guten und die Welt des Bösen. Wo liegt die Grenze, die dazwischen verläuft? Gibt es sie überhaupt oder ist es ein und dieselbe Welt, zwei Wirklichkeiten, die miteinander zu einer verschmolzen sind, wo sich die Realitäten überlagern und wie unsichtbare Zahnräder ineinandergreifen? Oder gibt es ein mysteriöses Portal, durch das man aus einer Welt in die andere gelangen kann? Wenn es wahr ist, so muss es irgendwo auf dem Blocksberg im Harzgebirge liegen, denn mindestens einmal im Jahr öffnet sich das geheimnisvolle Tor in die Unterwelt und der Fürst der Finsternis übernimmt die Macht auf dem sagenumwobenen Brocken. Ein Mann durchlebt während seiner Wanderung auf dem Heinrich-Heine-Weg im Harz die Walpurgisnacht aus Goethes Faust auf seine eigene Art. Ein seltsamer Kobold, ein durch seine Vorstellungskraft entstandenes Fabelwesen, begleitet ihn als treuer Beschützer auf seinem beschwerlichen Weg. Der Wanderer begegnet Leuten, die er nur flüchtig kannte oder schon seit Jahrzehnten nicht mehr sah. Sie scheinen aber alle nicht mehr von dieser Welt zu sein und sind aus irgendeinem Grund alle wieder da, um an der teuflischen Aufführung teilzunehmen. Er trifft auf bizarre Wesen, die nur der Hölle entsprungen sein können. Hexen kreisen in Scharen über seinem Kopf und schließlich bringt ihn der Höllenfürst dazu, einen Pakt mit ihm zu schließen, der noch ein langes Nachspiel haben wird, in das einige Unbeteiligte wie in einen Strudel des Verderbens mit hineingezogen werden. Es scheint zuweilen alles Fantasie zu sein, aber wer weiß: Vielleicht ist auch etwas Wahres dran?
Nikolaus Warkentin

Über den Autor

Name: Nikolaus Warkentin
Geboren: 1962
Hauptberuf: Unternehmer
Hobby: Reisen
Veröffentlichungen: 3
Reiseroman: 1
Novelle: 1
Roman: 1
Kontakt: » E-Mail Nachricht
Statistiken

Zahlen & Daten zum Werk

Aufrufe: 9.840
Online Seiten: 130
PDF Downloads: 0
PDF Seiten: 298
EPUB Downloads: 0
EPUB Seiten: deviceabhängig
Druckzeichen: 495535
Druckwörter: 91448
Buchseiten: 384
Erschienen: July 2022

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