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Der Brockenwicht: Seite 110

»Was waren es eigentlich für zwei Typen?«

»Na ja … ich weiß es eher nicht«, sagte ich ausweichend.

»Aber es kam mir vor, dass sie Sie kennen?« ließ er nicht locker.

Was sollte ich ihm sagen? Etwa die Geschichte von Faust und Mephisto erzählen? Oder dass er und seine Freundin gerade als Opferfiguren im ersten Akt der teuflischen Verschwörung gegen mich zum Mitspielen gezwungen worden waren? Ich wusste nicht, ob das alles als Erklärung ausreichen würde. Eher nicht. Weitere Fragen wären gefolgt, die ich auf keinen Fall beantworten wollte.

»Einer, der abseits stand«, antwortete Geli anstelle von mir, »hat uns schon von oben fast bis zum Rastplatz verfolgt, wo wir euch getroffen haben. Wir haben ihn überlistet und sind weggelaufen. Aber der andere, das weiß ich nicht.« Sie sah ebenfalls erwartungsvoll in meine Richtung.

»Den anderen kenne ich flüchtig von früher«, log ich wie gedruckt. »Es ist eher ein Bekannter. Wir hatten da so unsere Differenzen.«

»Aber die Verbrecher haben Sie doch regelrecht erpresst, so wie ich das verstehen konnte«, sagte Dominik.

»Das stimmt. Und ihr wart die Geiseln, mit denen ich erpresst wurde«, gestand ich ganz offen, denn es machte bei dem Punkt keinen Sinn zu lügen, der Junge war dabei und hat alles mitgehört im Unterschied zu Angelina.

»Was wollten sie denn von Ihnen?«, bohrte Dominik weiter mit seinen Fragen. »Es ging doch um irgendeine Homepage, oder?«

»Ja«, log ich weiter, dass sich die Balken an der Schutzhütte bogen. »Wir hatten mal eine gemeinsame Firma und er ist seinerzeit ausgeschieden. Und nachdem ich nun im Alleingang erfolgreich geworden bin, will er auch irgendwie davon profitieren.«

Die Geschichte war nicht völlig aus der Luft gegriffen, aber sie bezog sich nicht direkt auf Mephistopheles, vielmehr hatte sie nicht das Geringste mit ihm zu tun.

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Das Geheimnis des vernebelten Passes

Das Geheimnis des vernebelten Passes

Reiseroman von Nikolaus Warkentin
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»Aber … Was soll es denn für ein ehemaliger Geschäftspartner sein, der Geiseln nimmt. Oder haben Sie irgendwas Illegales gemacht, das gleich Verbrecher auf den Plan ruft?«

»Nein, nein! Ich weiß auch nicht, was in ihn gefahren ist. Auf jeden Fall müssen wir später noch eine Anzeige bei der Polizei machen wegen Freiheitsberaubung und Körperverletzung.« Ich geriet langsam in Bedrängnis und musste irgendwie das Gespräch beenden.

»Das ist ja gerade das Problem!«, rief der Junge. »Ihr Bekannter und der andere haben eigentlich keinen Finger krumm gemacht bei der ganzen Sache!«

Ich sah ihn verwundert an und Geli fragte verblüfft: »Wie jetzt?«

»Ja. Ich kann bis jetzt nicht verstehen, wie Leonies Verletzung am Bein zustande kam. Die zwei Männer haben uns nicht angefasst. Sie tauchten auf, als wir die Hütte verlassen wollten, und versperrten uns den Weg. Aber auf einmal hat jemand, irgendeine Kraft, uns die Kleider vom Leib gerissen, Fesseln angelegt und auf die Knie gezwungen. Danach fing Leonies Bein zu bluten! Ich verstehe es nicht!«

Dafür fing ich aber an, aus der Geschichte schlau zu werden. Richtig, keiner von den Anwesenden außer mir war imstande gewesen, die Hexe und die Zwerge zu sehen. Daher sprachen sie alle nur von zwei Männern: Von Blocksberg, der ohnehin immer sichtbar war, und von Mephistopheles, der offenbar, keinen besonderen Grund gesehen hatte, sich verstecken zu müssen. Die Geiselnahme hatte, wie es aussah, der ekelhafte Oberzwerg durchgeführt, der dafür von Mephisto bezahlt wurde. Schlau. Aber dadurch bot sich mir zumindest eine Gelegenheit aus der Sache fein herauszukommen.

»Keine Ahnung«, sagte ich. »Wir haben keinen gesehen. Nur die zwei Verbrecher und euch beide. Und da war schon alles passiert mit dem Bein, denn Leonie blutete schon, als ich näher kam.

»Seltsam«, meinte der Junge nur.

Zu meiner großen Freude war die Neugier vorerst gestillt und alle saßen wieder schweigsam da. Nach einer Weile fragte Dominik in die Runde: »Was sollen wir denn jetzt machen?«

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Der Brockenwicht von Nikolaus Warkentin

Kurzinhalt

Die Welt des Guten und die Welt des Bösen. Wo liegt die Grenze, die dazwischen verläuft? Gibt es sie überhaupt oder ist es ein und dieselbe Welt, zwei Wirklichkeiten, die miteinander zu einer verschmolzen sind, wo sich die Realitäten überlagern und wie unsichtbare Zahnräder ineinandergreifen? Oder gibt es ein mysteriöses Portal, durch das man aus einer Welt in die andere gelangen kann? Wenn es wahr ist, so muss es irgendwo auf dem Blocksberg im Harzgebirge liegen, denn mindestens einmal im Jahr öffnet sich das geheimnisvolle Tor in die Unterwelt und der Fürst der Finsternis übernimmt die Macht auf dem sagenumwobenen Brocken. Ein Mann durchlebt während seiner Wanderung auf dem Heinrich-Heine-Weg im Harz die Walpurgisnacht aus Goethes Faust auf seine eigene Art. Ein seltsamer Kobold, ein durch seine Vorstellungskraft entstandenes Fabelwesen, begleitet ihn als treuer Beschützer auf seinem beschwerlichen Weg. Der Wanderer begegnet Leuten, die er nur flüchtig kannte oder schon seit Jahrzehnten nicht mehr sah. Sie scheinen aber alle nicht mehr von dieser Welt zu sein und sind aus irgendeinem Grund alle wieder da, um an der teuflischen Aufführung teilzunehmen. Er trifft auf bizarre Wesen, die nur der Hölle entsprungen sein können. Hexen kreisen in Scharen über seinem Kopf und schließlich bringt ihn der Höllenfürst dazu, einen Pakt mit ihm zu schließen, der noch ein langes Nachspiel haben wird, in das einige Unbeteiligte wie in einen Strudel des Verderbens mit hineingezogen werden. Es scheint zuweilen alles Fantasie zu sein, aber wer weiß: Vielleicht ist auch etwas Wahres dran?
Nikolaus Warkentin

Über den Autor

Name: Nikolaus Warkentin
Geboren: 1962
Hauptberuf: Unternehmer
Hobby: Reisen
Veröffentlichungen: 3
Reiseroman: 1
Novelle: 1
Roman: 1
Kontakt: » E-Mail Nachricht
Statistiken

Zahlen & Daten zum Werk

Aufrufe: 9.859
Online Seiten: 130
PDF Downloads: 0
PDF Seiten: 298
EPUB Downloads: 0
EPUB Seiten: deviceabhängig
Druckzeichen: 495535
Druckwörter: 91448
Buchseiten: 384
Erschienen: July 2022

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